INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung 9
Erster Teil: Südafrika 12
Die Straßenfriseure von Johannesburg: Wie gefährlich ist es, durch Südafrika zu reisen? 14
Stadt mit doppeltem Boden Kapstadt 24
Stolz, ein Mensch zu sein Robben Island 44
Vexierbild der Welten Das Kap der Guten Hoffnung und die Weinprovinz 54
Balkone am schönen Ende der Welt –Die Gartenroute 76
Das Reservat der Weißen und der Elefanten Port Elisabeth, Addo und Grahamstown 104
Die Schlacht am Blood River ist noch nicht zu Ende Vom Indischen Ozean zum Blyde River Canyon 120
Ein Drive in Park in Afrika Der Krüger Nationalpark 152
Der Panga Man störte beim Schäferstündchen Johannesburg, Soweto und Pretoria 164
Zweiter Teil: Botswana, Simbabwe, Sambia 196
Vom Trostlosen ins Lebensfeindliche Highveld – Kalahari Makgadigadi 198
Das Grollen des Löwen in der Nacht Das Okawangodelta 212
Elefantenattacke am Savuti Gate Von Maun nach Kasanedurch den Chobe Nationalpark 230
Der schönste Bungee Jump der Welt An den Viktoriafällen 244
A Stranger is in the House Im Matabeleland 262
Kam die Königin von Saba aus Zimbabwe? Great Zimbabwe 278
Abenteuer im Hippoland Eine Kanutour im Sambesi Valley 290
Auf der Suche nach dem Leoparden in der Nacht Am Luangwe in Sambia 309
Dritter Teil: Malawi und Tansania 324
Ein Meer mitten in Afrika Mit David Livingstone am Malawisee 326
Unter einem Baum bist du nie alleine Vom Malawisee nach Daressalam 346
Die grüne Schlange im Ozean Auf der Insel Sansibar 358
Die offene Hand der Schöpfung Ngorongoro – Olduvai – Serengeti 382
Eine Lehrstunde der Natur Die Besteigung des Kilimandscharo 417
Ausklang 444
Anhang 446 Reisehinweise – Literaturhinweise Fotonachweis – Über den Autor
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VORBEMERKUNG
Für die Menschen meiner Generation ist Afrika eine biografische Etappe. Nicht das wirkliche Afrika, sondern das Afrika der wilden Tiere, der Entdecker und Abenteurer. Bevor die Massenmedien durch die Überfütterung mit immer neuen Bildern der Fantasie die Flügel stutzten, nährten sich meine Vorstellungen über „den schwarzen Kontinent“ aus den Tagebuchaufzeichnungen David Livingstones, von der Kongo-Reise Henry Morton Stanleys oder gruseligen Geschichten von Löwen und Krokodilen. Unvergessen ist mir der Film „Serengeti darf nicht sterben“, den ich als kleiner Junge sah. Dass es so viele wilde Tiere gab, überstieg damals mein Verständnis, und als eine der Hauptfiguren des Films, der jugendliche Michael Grzimek, mit seinem Flugzeug über dem Ngorongorokrater abstürzte und starb, war ich tagelang nicht ansprechbar.
Solche ersten Gefühle hafteten, auch wenn meine weitere Biografie im Hinblick auf Afrika auch ganz andere Einsichten und Erlebnisse ergab. Die Faszination, die Afrika auf mich ausübte, veränderte sich nicht, auch wenn die Kluft zwischen Imagination und Wirklichkeit immer größer wurde. Diese Kluft zu überbrücken und sie mit eigenen Erfahrungen anzureichern, war einer der Gründe für die Reisen, die in diesem Buch beschrieben werden. Vielen der unklaren Bilder, die meine frühen Träume von Afrika auf vage illustrierten, bin ich auf dieser Reise auf eine beglückende Weise wieder begegnet – auf der Gartenroute, im Okawangodelta, an den Viktoriafällen, am Malawisee oder in der Serengeti. Manches war aber auch ganz anders, bitterer, bedrohlicher – wie etwa Johannesburg, Port Elisabeth, Daressalam oder andere Orte, die trotzdem mit in das Gesamtbild gehören. Und vieles war neu wie etwa die wunderbare Geschichte Nelson Mandelas, dem Versöhner eines ganzen Weltteiles.
Afrika, so erscheint es mir im Nachherein, gleicht einem Kolossalgemälde mit den unterschiedlichsten Facetten, Stilen und Motiven, in dem jeder Betrachter etwas anderes sucht und sieht. Eigentlich handelt es sich sogar mindestens um drei Kolossalgemälde, genauer gesagt drei „Afrikas“, die man unterscheiden sollte. Da ist zunächst der der arabisch-islamisch geprägte Norden und Westen inklusive der Sahara und der Sahelzone. Sodann Zentralafrika, das dunkle Herz des Kontinents und schließlich das sehr stark vom europäischen Kolonialismus und dem Christentum geprägte Süd- und Südostafrika.
Dieses Buch handelt von dem „dritten Afrika“ und beschreibt eine Reise vom Kap der Guten Hoffnung bis auf den Gipfel des Kilimandscharo. Eine ambitionierte Tour, aber natürlich nicht vollständig, es fehlen Namibia und Madagaskar, die ich in anderen Zusammenhängen besuchte, ganz zu schweigen von Angola oder Mosambik, Lesotho oder Swasiland.
Diese Reise habe ich, so wie beschrieben, unternommen, wenngleich – das gehört zur Wahrheit – nicht in einem einzigen Rutsch sondern berufsbedingt durch zwei Heimflüge unterbrochen. Aber immer habe ich genau dort wieder eingesetzt, wo die letzte Reise endete, einmal in Johannesburg und einmal in Victoria. In den entsprechenden Kapiteln finden sich dazu kurze Verweise.
Alle Namen von Reisebegleitern und –bekanntschaften wurden aus Gründen der Diskretion verändert. Alle Beschreibungen dessen, was ich sah und erlebte, sind real und beruhen im Wesentlichen auf den Aufzeichnungen meiner Reisetagebücher. Nur an ganz wenigen Stellen habe ich wegen der Lesbarkeit einige Abläufe verdichtet. Wenn es hier und ein wenig zu historisch wird, bitte ich um Nachsicht, denn mein Herz hängt an der Geschichte. Für alle Urteile, die in diesem Buch gefällt werden, bin ich selbstverständlich ganz alleine verantwortlich.
Reinhold Messner hat in seinem autobiografischen Buch „Über Leben“ geschrieben: „Solange wir das Glück suchen oder herbeisehnen, erfahren wir es nicht. Glück ist vielleicht das, was uns hinterher als solches erscheint.“ In diesem Sinne war es für mich ein Glück, dieses Buch als ein Spiegel dessen, was ich erleben durfte, zu verfassen. Wenn es dem einen oder anderen Leser ein wenig Freude bereiten sollte, wäre das für mich Lohn genug. Noch besser wäre es natürlich, sich aufzumachen, und selbst zu sehen….