Lonely Planet Guide „Tibet“
Irgendwo ist auch mal Schluss mit dem Lonely Planet Guide , dachte teilweise e ich. Wenn es keinen Bustransport mehr gibt, ist auch die Sektion „Where to go“ nicht mehr sinnvoll. Wenn keine Hotels existieren, braucht man das Kapitel „Where to sleep“ nicht mehr. Aus zwei Gründen stimmt das aber nicht. Zunächst befindet sich Tibet – man mg es begrüßen oder beklagen – in einem stürmischen Prozess der touristischen Erschließung, so dass zumindest in Zentraltibet Verkehrsverbindungen funktionieren und man diese Region inzwischen tatsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln wenigstens teilweise bereisen kann. Und im wilden Westen, am Berg Kailash oder auf dem Changthang ist man, will man wirklich etwas sehen, ohnehin auf eigenen Transport und auf Zelte angewiesen. Aber auch hier bewährt sich der Lonely Planet mit seinen Ortsbeschreibungen und seinen Karten – die Kailash Kora ist zum Beispiel nirgendwo so schnörkellos und zugleich präzise beschrieben wie in dem entsprechenden Kapitel des vorliegenden Buches. Ein weiterer Vorteil, den viel Lonely Planet inzwischen aufweisen: die kulturgeschichtlichen und geographischen Anmerkungen sind anspruchsvoll und erheblich umfangreicher als man das bei einem Backpackerführer erwarten würde. Die Traveller sind eben auch älter geworden und wollen schon etwas genauer wissen, was denn der Unterschied zwischen dem Dalai Lama und dem Panschen Lama ist. Dergleichen Fragen und noch viele andere mehr werden in dem vorliegenden Reiseführer locker beantwortet. Für jede Tibetreise also ein unverzichtbares Basis-Investment.